Data Manager Online im Interview mit dem CMO von Archiva

Digitale Fiskalprozesse beschleunigen die digitale Transformation in Italien

Nach dem gefürchteten Start der elektronischen Rechnungsstellung zu Beginn des Jahres ist es für Unternehmen Zeit für den Blick nach vorne und die Planung der nächsten Schritte zur digitalen Transformation.
DMO sprach mit Massimiliano Mastrotto, Chief Marketing Officer von Archiva

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Dynamik der digitalen Transformation auch durch die Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung entstanden ist. Dies war sicherlich kein von allen geschätzter Prozess; zu den kritischen Punkten des Übergangs zur elektronischen Rechnungsstellung – so Massimiliano Mastrotto, Chief Marketing Officer von Archiva – „zählte nicht so sehr der Prozess des Empfangs an sich, sondern der Prozess von Empfang und Verwaltung passiver Rechnungen, der den Status Quo von Umschlägen, Fotokopien, Papierdokumenten und Faxen infrage gestellt hat“.
Unternehmen teilen sich hier in zwei Gruppen auf: diejenigen, die die Umstellung als zusätzliche Belastung angenommen haben und diejenigen, die sie als Chance genutzt haben, die es nicht zu verpassen galt.

Letztere haben sich also einen „Appetit“ auf digitale Prozesse erhalten, der selbst die Akteure der Branche wie Archiva verblüfft hat. Es wurde vermutet, dass große und kleine Unternehmen nach einer ersten Phase der Digitalisierung wieder die dringenden Aufgaben des täglichen Geschäftslebens erledigen würden, stattdessen besteht ein anhaltender Bedarf, zusätzliche Dokumente in den Prozess der Digitalisierung einzubeziehen. So war die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung für die meisten Unternehmen kein Problem, sondern eine Chance: Viele italienische Unternehmen ersetzen Papierdokumente durch digitale Dokumente, auch jene, die gesetzlich in Papierform bleiben könnten (z.B. Rechnungen aus dem Ausland). Was noch fehlt, ist die Digitalisierung in diesem typischen Fall: Die Tankstelle oder der Gastronom; während Kontaktdaten eines Neukunden hier noch manuell erfasst werden, könnten diese einfach und schnell mit einem Barcodeleser erfasst werden.

DMO: Welche Entwicklung könnte auf diesen Digitalisierungsprozess folgen? 

„Wir haben eine Fülle von Prozessen und Dokumenten, die digitalisiert werden können“, so der Manager, „es gibt bereits ein Gesetz für elektronische Bestellungen, und dann werden wir auch alle Bestellungen digital über ein einheitliches Format erfassen, das eine automatische Verwaltung ermöglicht“. Hinsichtlich Veränderungen im alltäglichen Lebens sieht der Manager vor allem die Entwicklungen der Dienste der digitalen Signatur. Die Bereitschaft, verbindliche Verträge durch digitale Signaturen abzuschließen, wird, wie es sich in einigen Ländern abzeichnet, nicht nur zunehmen, sondern die Regel sein; So wie bereits heute diejenigen in der Bevölkerung unter 15 Jahren nie an einen Schalter gehen werden, um ein Bankkonto zu eröffnen, sondern heute gewohnt sind, dies online zu tun. 

Die digitale Transformation wird es ermöglichen, die Verfahren europaweit einheitlicher zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es bereits ein Projekt der Europäischen Gemeinschaft, das auf zwei verschiedenen Ebenen arbeitet: Formate und Prozesse. Zum ersten Aspekt wurden die Gesetze bereits vor Jahren geschrieben und es gibt daher europaweit interoperable Formate. Laut Mastrotto wird jedoch eine Einigung auf einen einzigen Prozess der elektronischen Rechnungsstellung in ganz Europa aus kulturellen Gründen schwierig sein. Vielmehr werden sich die Prozesse durch diverse kulturelle Gepflogenheiten unterscheiden, was eine Vereinheitlichung wiederum erschwert. 
„Und genau hier kommen wir als Vermittler ins Spiel, ausgehend von einheitlichen und gemeinsamen Grundlagen, gewährleisten wir die Umsetzung auch lokaler und spezifischer Bedürfnisse des Landes, in dem der Rechnungsstellungsprozess stattfindet. Eine grundlegende Rolle, die auch vom Finanzamt anerkannte wurde und zur Entwicklung und zum Erfolg des Prozesses beigetragen hat“.

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